Geschichte

Johann Weikhard Freiherr von Valvasor, schrieb anno 1680:

“Das Schloß und Markt Greifenburg ligt im oberen Viertheil an dem Fluß Traa zwo Meilen unter Ober-Traburg; ist ein feiner Markt und oben an demselben ein schön wohlgebautes Schloß: vor demselben hats einen anmutigen ebenen Platzl oder Hof von unten gleich einer Pastay von Luaterstucken aufgeführt und einen annehmlichen Prospect nach dem Fluß Traa; und ob es wol zwischen dem Gebirge ligt so hat es doch einen schönen ebnes Thal oder langen Boden an dem Wasser. „

Schloss Greifenburg – de Grifenberc, Est. 1166

Die Existenz der Greifenburg ist im Kärntner Landesarchiv für die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts verbürgt. Nach der Sitte der Zeit setzten die damaligen Burgherren im Jahr 1166 zu ihren Vornamen auch den ihrer Burg in einer Urkunde bei. Als de Grifenberc zeichneten sie so auch unter den Herzögen von Kärnten und Tirol.

Die Greifenburg blickt auf eine wechselhafte Geschichte mit Belagerungen, Zerstörungen und Verrat zurück: Die Grafen von Görz rangen über Jahrhunderte um die Vormachtstellung in diesem Grenzgebiet zwischen Kärnten und Tirol. Meinhard IV. von Görz, als der Einer Tirols auch Meinhard II. von Tirol genannt, war in Jugendjahren in den Mauern der Burg festgehalten worden und verstarb im November 1295 auf Schloss Greifenburg. Im Jahr 1335 fiel die Greifenburg mit den Herzogtümern Kärnten und Krain an die Habsburger, welche die Herrschaft Greifenburg als Lehensherren an klingende Namen der österreichischen Aristokratie weitergaben: die Grafen von Görz, von Walsee, von Wolkenstein – Rodenegg, von Ortenburg, von Kronegg kamen und gingen, bis Schloss Greifenburg ab 1676 unter den bedeutenden Grafen und Fürsten Orsini-Rosenberg knapp drei Jahrhunderte beständigere Verhältnisse erleben durfte.

Schloss Greifenburg war bis 1971 – zuletzt mit dem Bezirksgericht Greifenburg – auch Sitz der Gerichtsbarkeit gewesen. Seit 1942 ist Schloss Greifenburg in bürgerlichem Besitz. Renovierungsarbeiten nach dem II. Weltkrieg und der Besatzungszeit, in der alliierte Truppen im Schloss untergebracht waren, Umbaupläne und einige unrealisierte Projekte ließen das Schloss in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf fallen, aus dem es erst in den letzten Jahren sanft erweckt wurde.

Heute präsentiert sich das im Privatbesitz befindliche Schloss Greifenburg als behutsam restaurierter, historischer Ort, anmietbar für Feste und Feierlichkeiten, sowie Kunst-, Kultur- und Informationsveranstaltungen. In den Gästeappartements der Eigentümerfamilie kann zudem für einige Tage Entspannung und Ruhe gefunden werden – denn hinter dicken Mauern, die auf eine solch lange Geschichte zurückblicken, gehen die Uhren – unbeeindruckt von der Schnelllebigkeit unserer Zeit – noch anders.